Cannabis im Straßenverkehr: Kommt die faire THC-Grenze?

Cannabis im Strassenverkehr

Die Legalisierung von Cannabis ist auf dem Weg – doch beim Thema Cannabis im Straßenverkehr herrscht weiterhin Unsicherheit. Warum sich gerade hier dringend etwas ändern muss, zeigen aktuelle Fälle und rechtspolitische Entwicklungen.

Wie es vielen Cannabis-Konsumenten aktuell ergeht

Ein Joint nach Feierabend – Wochen später eine Polizeikontrolle. Obwohl kein Rauschzustand mehr vorliegt, wird Betroffenen der Führerschein entzogen. Der Grund: Nachweis von THC im Blut – selbst in minimalster Konzentration.

Die Folge: Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU), auch bekannt als „Idiotentest“. Diese ist nicht nur kostspielig, sondern auch mit hohen Hürden verbunden. Für viele ist der Führerscheinverlust existenzbedrohend – vor allem, wenn er beruflich benötigt wird.

Der aktuelle THC-Grenzwert und seine rechtlichen Konsequenzen

Der psychoaktive Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) ist maßgeblich beim Grenzwert entscheidend. Bereits ab 1,0 Nanogramm pro ml Blutserum (§ 24a StVG) drohen:

  • Bußgelder ab 500 €
  • 1–3 Monate Fahrverbot
  • Punkte in Flensburg
  • Im Einzelfall: Entziehung der Fahrerlaubnis

All das – obwohl längst keine berauschende Wirkung mehr besteht. Ein Zustand, den viele Experten als unverhältnismäßig und realitätsfern kritisieren.

Alkohol vs. Cannabis – ein fragwürdiger Vergleich

Alkohol gilt als gefährlichste legale Droge – jährlich sterben allein in Deutschland rund 20.000 Menschen an den Folgen. Dennoch darf jemand, der zwei Biere konsumiert und Tage später nüchtern fährt, problemlos weiter am Straßenverkehr teilnehmen.

Bei Cannabis hingegen reichen Spuren im Blut aus, um massive Strafen auszulösen – selbst wenn der Konsum längst zurückliegt. Die Ungleichbehandlung könnte offensichtlicher kaum sein.

Diskussion um eine Anpassung der THC-Grenzwerte

Lange Zeit war das Thema Straßenverkehr aus der Legalisierungsdebatte ausgeklammert. Nun jedoch wächst der Druck aus Fachkreisen: Verkehrsrechtler, Rechtsmediziner und Politiker fordern eine sachgerechte Neuregelung.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unter Volker Wissing kündigte an, den Grenzwert zu überdenken. Konkret steht eine Anhebung auf 3,5 ng/ml THC im Raum – ein Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit.

Wie realistisch ist eine baldige Anpassung?

Ob und wann der neue Grenzwert kommt, ist noch unklar. Dennoch ist die Entwicklung ein positives Signal für alle Cannabis-Konsumenten mit Führerschein. Die Hoffnung: Eine realitätsnahe Lösung, die Verhältnismäßigkeit wahrt und Betroffene schützt.

Rechtliche Hilfe bei Cannabis im Straßenverkehr

Gegen Sie läuft ein Verfahren wegen Cannabis im Straßenverkehr? Oder Sie wurden zur MPU aufgefordert? Dann zögern Sie nicht, anwaltliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Fachanwältin für Strafrecht Ariana Taher steht Ihnen mit langjähriger Erfahrung zur Seite. Vereinbaren Sie online oder telefonisch einen Termin. Eine rechtzeitige Beratung kann entscheidend sein!

Weiterführender externer Link

Mehr zur geplanten Reform lesen Sie auf bundesregierung.de – FAQ zur Cannabis-Legalisierung.

Interner Lesetipp

Auch interessant: Ablauf eines Strafverfahrens – alle Phasen im Überblick.

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